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 Betreff des Beitrags: Als Partner umgehen mit BL
Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Jun 2007, 09:44 
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Grünschnabel

Registriert: 19. Jun 2007, 09:10
Beiträge: 19
Hallo zusammen,

hab mich hier ganz neu angemeldet, da ich "vermute" mit einem BL Partner zusammen zu sein.
Mein Freund hat wohl schon von einigen Seiten gehört, er würde in das Muster reinpassen, sagt jedoch selbst, er würde sich nicht so sehen wollen.
Begründung, dann würde er seine ehemalige Drogensucht wieder reaktivieren mit dem Argument, es wäre ja ne Krankheit und er könnte nichts dafür...

In unserer Beziehung entdecke ich aber immer mehr parallelen zur Beschreibung eines Borderliners.
Einerseits die idealisierung am Anfang, da waren sehr schnell Zukunftspläne geschmiedet, alles war toll und rosarot.
Dem Idealbild konnte ich natürlich nicht dauerhaft entsprechend. Irgendwann ein Faux pas meinerseits im Verhalten. Sein rotes Tuch, wenn Frauen sich zu aufreizend geben. Die verhältnismässigkeit dessen sei mal so dahingestellt.
Er meinte dies auf jeden Fall bemerkt zu haben an einem geselligen Abend mit guten Freunden meinerseits. Eifersucht zu dem Verhältnis bestand eh und besteht noch.
Seither ist es nur noch ein Wechselbad der Gefühle.
Jeden Tag wenn ich nach Hause komme, bin ich gespannt in welcher Laune mein Liebster ist. Und für was ich mich jetzt wieder rechtfertigen soll.
Nachdem ich anfänglich versucht habe zu argumentieren, habe ich mittlerweile festgestellt, das dies nur alles verschlimmert.
Also warte ich ab, lass ihn ausbrodeln und überleg mir dann, ob ich das Thema nun von meiner Seite beleuchte. Oder obs ihm reicht einfach seinen Frust an mir abgelassen zu haben. Oder seine Wut...

Dieses Wechselbad von inniger Nähe und dann wieder abweisung.
Einerseits sagt er, er liebt mich, plant noch in die Zukunft und dann wieder "wenn ich jemandem dein Verhalten erzählen würde, müsste ich schluss machen, weil ich mich so schämen würde".

Ich frag mich manchmal, ob das überhaupt nen Sinn hat.
Er zerpflückt mein Verhalten, was ich sage, alles wird unter die Lupe genommen und analysiert.

Ich persönlich bin ein sehr grossmütiger Mensch. Nicht nachtragend, merke mir selten "fehlverhalten", halte das auch nur dem anderen vor, wenn es mich wirklich stört. Ansonsten seh ich Ecken und Kanten als menschlich und verzeihbar an.
Momentan bin ich jedoch dadurch im Nachteil. Fängt er an einzelne Situationen durchzuspielen, erinner ich mich schon nicht mehr dran...

Wie geht ihr damit um?
Seine Schwarz-weiss malerei und diese feste Überzeugung dass seine Moral- und Verhaltensvorstellungen die einzig richtigen sind, bringen mich manchmal echt an die Decke!
Am Anfang hab ich wohl den Fehler begangen ihn da auch noch zu bestätigen. Aus Hilflosigkeit, Unsicherheit whatever.
Aber wie komm ich da wieder auf ne normale Schiene?

Er kann ein toller Mensch sein. Aber ich hab nicht vor mir alles gefallen zu lassen.

Wäre für jeden Tipp oder auch einfach "jepp, das kenn ich" dankbar.
Momentan ist das alles noch zu verwirrend als das ich darüber mit freunden reden wollte.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Jun 2007, 10:11 
Hallo, Kruemeline!

Erst mal herzlich willkommen. Ich könnte mir vorstellen, dass Dir vor allem heute Abend dann ein paar Partner von Blern antworten. Ich selbst bin "nur" Bordie, freu mich aber, dass Du den Weg hierher gefunden hast.

Wenn es Dich nicht stört, dann möchte ich gerne die Admis bitten, Dein Thema in den offenen Angehörigenbereich zu verschieben, ja?

@Urias, verlorene Seele und HH-Maus: Würdet Ihr das Thema bitte in den Angehörigenbereich verschieben?

lg katinka


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Jun 2007, 10:22 
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Grünschnabel

Registriert: 19. Jun 2007, 09:10
Beiträge: 19
Eigentlich würde ich gerne von beiden Seiten hören wie sie das empfinden und wie man als Partner damit umgehen soll.

Du als Bordie, kannst du mir sagen, ob das so ein klassisches Verhalten ist?
Und wenn ja, wie reagiert man da am besten drauf?

Ich würde einfach gerne einen Weg finden, dass er mich nicht immer in eine Ecke drängt. Irgendwie werde ich gerne irgendwelcher Sachen beschuldigt.
Zeige ich ihm im Gegenzug mal auf, was bei mir nicht gut ankam, meint er, dass wäre nur ne Reaktion auf mein "fehlverhalten" oder übergeht das Thema und kommt mit was anderem um nicht drüber zu sprechen.

Im Fokus bin nur ich.

kann ich dem Fokus auch mal nen Spiegel vorhalten und der trifft auch auf sowas wie Verständnis?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Jun 2007, 11:09 
Zitat:
Eigentlich würde ich gerne von beiden Seiten hören wie sie das empfinden und wie man als Partner damit umgehen soll.
Sicherlich, wirst Du auch, nehme ich stark an. Geht auch nur um die Übersichtlichkeit. Im offenen Angehörigenbereich lesen und schreiben Beide Seite, keine Sorge.

Hmm, ich finde erst mal, dass nach Deiner Schilderung kaum bis fast gar nix für eine BPS bei Deinem Freund spricht, ehrlich gesagt.

Es kann auch ganz einfach sein, dass er eine sehr eifersüchtige Person ist, die sich von Dir nicht genug beachtet fühlt und einfach seinen Kopf durchsetzen will, ohne gross auf Dich und vor allem auch Deine Gefühle zu achten.

Ausserdem mag er ein nicht sehr flexibeler Mensch sein, der einfach ganz bestimmte Vorstellungen von Partnerschaft und Frauenbild hat, die mit Deinen eigenen sehr stark kollidieren.

Ne, für eine mögliche BPS spricht das für mich alles noch nicht, ehrlich gesagt.

Viel Wichtiger als die Frage, ob Dein Freund eine BPS hat, finde ich ehrlich gesagt auch eher, wie es Dir mit ihm geht.

Ich habe den Eindruck nicht sehr gut zur Zeit und anscheinend hast Du auch wirklich Probleme Dich von ihm abzugrenzen.

Dein Freund scheint ja schon einige Therapieerfahrung aus einer vergangenen Drogentherapie zu haben und deshalb denke ich auch erst mal, wenn er sich selbst nicht in den Beschreibungen von Bl wiedererkennen kann (eigentlich schon fast der klassische Weg um für sich selbst gepaart mit hohen Leidensdruck auf diese Vermutung kommen zu können als Betroffener), dann wird es wohl auch keine BPS sein.

Er scheint ja damit, dass es Dir mehr schlecht geht mit ihm, keine Probleme zu haben und fährt einfach sein "Ding"...das mag schon vielleicht in eine auch sehr stark narzisstisch determinerte Persönlichkeitsstruktur bei ihm gehen, aber irgendwie eben auch noch nicht in eine narzisstische Persönlichkeitsstörung um das auch gleich zu sagen.

Diagnostizieren kann eine möglicherweise vorhandene Persönlichkeitstsstörung (wozu die BPS auch gehört) wirklich nur ein Psychologe/Psychiater/Psychotherapeut in mehreren tief gehenden Gesprächen, diagnostischen Tests etc. pepe.

Hmm, ich finde es ja erst mal problematisch, wenn in Beziehungen, die nicht gut für beide Seiten laufen zu scheinen, dann so ein "pathologischer" Verdacht aufkommt...das kann dann, denke ich, auch noch leicht den "Rest" zwischen einander kaputt machen...ich kann aber auch Deinen Wunsch nach Klärung und Perspektiven verstehen und möchte auch nur warnen sich auf eine "Krankheitsdiagnose" da einzuschiessen.

Ich könnte mir vorstellen, dass für Dich sicher auch Themen wie "Abgrenzen", "Selbst zum Tragen kommen können" etc. pepe wichtig sind und da wirst Du sicherlich auch hier einiges erfahren können, was Dir helfen mag....ganz abgesehen von Bl oder Nicht-Bl.

So far.

lg katinka


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Jun 2007, 13:15 
Niemand, ob bl oder nicht, darf so mit Dir umspringen, extrem ins Auge gestochen ist mir der Satz:
"wenn ich jemandem dein Verhalten erzählen würde, müsste ich schluss machen, weil ich mich so schämen würde".
sowas musst und darfst Du Dir nicht bieten lassen (sei den Du benimmst Dich wirklich wie ein was weiss ich was, aber kann ich mir schlecht vorstellen, sich für den Partner schämen ist so ein gemeines verletzendes Druckmittel...) ich denk Du solltest ihm ganz klar Grenzen setzen, bis hierhin und nicht weiter, denk nur so ist es möglich und ich kann mit vorstellen, dass ihm ein klar gesetzter Rahmen vielleicht sogar gut tut, auch wenns ihm am Anfang gar nicht in den Kram passt und er sich vielleicht dementsprechend verhalten wird...
das mit dem, es sei eine Krankheit und er könne nix dafür, red ihm ganz schnell wieder aus, so einfach ists nämlich nicht (als Bordi sag ;-) )
wenn er das nächste Mal am brodeln ist und nicht vernünftig reden kann, dann geh wieder, sag ihm, Du redest erst mit ihm, wenn er "wieder klar" ist, denk er wird dann erst recht brodeln, aber da musst du wohl erstmal durch^^
es ist schwer, mehr zu sagen, aber GRENZEN ist das erste was mir eingefallen ist, setz ihm ganz klare Grenzen, zeig ihm, dass Du nicht alles mit machst...
wie lange seit ihr nun schon zusammen?


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 Betreff des Beitrags:
Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Jun 2007, 13:44 
zu deiner frage: es gibt kein typisches bl-verhalten. was würde es dir nutzen, wenn du wüsstest, dass er eine persönlichkeitsstörung nach icd hätte und nicht einfach so ein bischen arschig?

gruesse

snouk


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 Betreff des Beitrags:
Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Jun 2007, 15:19 
Hallo und herzlich willkommen!
Zitat:
zu deiner frage: es gibt kein typisches bl-verhalten. was würde es dir nutzen, wenn du wüsstest, dass er eine persönlichkeitsstörung nach icd hätte und nicht einfach so ein bischen arschig?
Ich muss dir da wiedersprechen. Ich finde schon das es typischen BL Verhalten gibt und die Diagnose kann auch sehr viel bedeuten. Außerdem habe ich e sso verstanden,dass sie in erster Linie Hilfe und keine Diagnose sucht.
Zitat:
Du als Bordie, kannst du mir sagen, ob das so ein klassisches Verhalten ist?
Und wenn ja, wie reagiert man da am besten drauf?
Feste Grenzen sind für mich wichtig und vor allem sehr viel reden.
Gefühle offen ansprechen und mir sagen wa smeine Reaktionen auslösen.
Ob nun psychisch krank oder nciht hat (wie hier shcon mehrfach gesagt) keider das Recht einfach jemanden weh zu tun.

Wie du mit seinen Launen umgehen könntst: Ihn darauf ansprechen.Ihm sagen,dass er eben einen plötzlichen Wechsel hatte. Schauen was solche Stimmungswechsel auslöst und die einfacheren Dinge dann vielleicht vermeiden. Ich würde es nicht zulassen da smein verhalten ständig zerpflückt wird und ich mich rechtfertigen muss/soll.

Eine Beziehung zu einem BPS`ler ist nicht leicht,kann aber sehr intensiv und schön sein.
Du selbst musst wissen wann für dich er Punkt ereicht ist an dem e skeinen Sinn mehr hat.Da kann dir hier keiner wirklich helfen.

Was sind denn typischen Situationen in denen du dich seiner Meinung nach falsch verhälst?

lg
Verlroene Seele


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Jun 2007, 15:26 
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Grünschnabel

Registriert: 19. Jun 2007, 09:10
Beiträge: 19
@ katinka: Er hat sich in der Beschreibung von BL wiedergefunden. Er will sich nur selbst nicht da sehen. Hat er mir selbst gesagt. Er war auch derjenige der damit ankam.
Ich hab ihm nur gesagt, wie sein Verhalten auf mich wirkt. Darauf kam er, dass sich das mit BL Thematik decken würde. Und darauf hab ich mich erst damit beschäftigt und der Eindruck hat sich bestätigt.

Ich hab ja jetzt auch nur nen Teilaspekt von ihm beschrieben...
Sonst würd es zu lange ;-)

@morla
Jepp, du hast recht.
Sein Verhalten ist oft unter aller Sau...
Zum Teil verstehe ich seine Probleme jedoch auch, nur die Ausprägung seiner Reaktion finde ich unverhältnismässig.
Ich hab auch nen guten Freundeskreis, der mir auch ein Feedback gibt, dass ich als Mensch mich nicht wie sonstwas verhalte.
Ich denke Ecken und kanten hat jeder...
Beim abgrenzen bin ich gerade dabei.

Wir sind seit Februar zusammen, seit zwei-drei Monaten hat der Stress angefangen. Erst nur in kleineren Dingen, bei denen er auch gut eingelenkt hat. Dann kam eben jener alkohollastige Abend bei dem ich sicher mich nicht wie ne 1a Dame verhalten habe. Und seither kommt er mit allen Dingen an (auch welche die vorher waren) und analysiert mein Verhalten.

Er ist einerseits eben auch sehr liebevoll und verbindlich, dann wieder total kalt und distanziert.
Launisch und sehr verletztlich. Und hat eine eigene Sicht der Welt, die er aber als allgemeingültig nimmt.
Diskussionen auf nem gemeinsamen Boden sind kaum möglich, weil er irgendwann sehr heftig wird und sich das bei Einsprüchen nur steigert.

Seine Vergangenheit ist auch sehr schwierig, da die eltern ihn schon von klein auf abgekapselt haben. Ist sehr religiös grossgeworden und als er diesem Glauben abschwor, hat er auch sein gesamtes soziales Umfeld verloren.


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 Betreff des Beitrags:
Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Jun 2007, 15:35 
[quote="Kruemeline"

@morla
Jepp, du hast recht.
Sein Verhalten ist oft unter aller Sau...
Zum Teil verstehe ich seine Probleme jedoch auch, nur die Ausprägung seiner Reaktion finde ich unverhältnismässig.
Ich hab auch nen guten Freundeskreis, der mir auch ein Feedback gibt, dass ich als Mensch mich nicht wie sonstwas verhalte.
Ich denke Ecken und kanten hat jeder...
Beim abgrenzen bin ich gerade dabei.

Wir sind seit Februar zusammen, seit zwei-drei Monaten hat der Stress angefangen. Erst nur in kleineren Dingen, bei denen er auch gut eingelenkt hat. Dann kam eben jener alkohollastige Abend bei dem ich sicher mich nicht wie ne 1a Dame verhalten habe. Und seither kommt er mit allen Dingen an (auch welche die vorher waren) und analysiert mein Verhalten.

Er ist einerseits eben auch sehr liebevoll und verbindlich, dann wieder total kalt und distanziert.
Launisch und sehr verletztlich. Und hat eine eigene Sicht der Welt, die er aber als allgemeingültig nimmt.
Diskussionen auf nem gemeinsamen Boden sind kaum möglich, weil er irgendwann sehr heftig wird und sich das bei Einsprüchen nur steigert.

Seine Vergangenheit ist auch sehr schwierig, da die eltern ihn schon von klein auf abgekapselt haben. Ist sehr religiös grossgeworden und als er diesem Glauben abschwor, hat er auch sein gesamtes soziales Umfeld verloren.[/quote]
klingt auch nach ner riesen Angst, vor diesem Abend war er sich deiner sicher und jetzt scheint er komplett verunsichert zu sein und geht in die Offensive...also war mein erster Gedanke...
wenns noch so frisch ist, würd ichs wirklich versuchen mit den Grenzen, eure Beziehung ist sich ja noch am entwickeln, hättest du jetzt 25 Jahre gesagt. wärs was anderes, aber so, versuchs!
aber ich denk, er muss auch selber begreifen, dass er sich so nicht verhalten kann, es nicht förderlich ist für euer Zusammensein...ich an deiner Stelle würds wirklich mit den Grenzen setzen versuchen...
und wie mein Freund mal so schön sagte (4 Jahre, der hat sich erst auch die Zähne ausgebissen, jetzt bin ich ein Lämmchen^^ :-D )
"man wächst mit der Aufgabe"
nett ne^^


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Jun 2007, 15:41 
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Grünschnabel

Registriert: 19. Jun 2007, 09:10
Beiträge: 19
@verlorene Seele

Och, er hat da viele Beispiele.

Ich bin ein Mensch der sehr tolerant ist. Was andere tun, ist denen überlassen, so lange es nicht in mein Leben eingreift.
etwas was seiner Meinung nach mit fehlender Moral oder Abgrenzung einhergeht.
Sage ich z.B. Swinger sind okay, auch wenns nicht meins ist.
Ist das für ihn ein Thema mich auseinanderzunehmen.

Es sind viele Kleinigkeiten an denen er sich aufhängt und die für mich eigentlich keine Rolle spielen.

ich glaub seine grösste Sorge ist, dass er an eine Frau gerät, die in der gesellschaft als leicht oder billig gehalten wird.
So würde ich mich nicht einschätzen. Ich bin zwar sehr offen und zugänglich und gesellig. Aber ich zeige schon wer mir nahe kommen darf und wer nicht.
Wohingegen enge Freunde eben schon auch mal in den Arm genommen werden können.
Und sich diese Freunde auch mal Fehlverhalten erlauben dürfen, wenn sie das bei Ansprache einsehen und entschuldigen.

Das Problem meines Freundes liegt in einem Kuss eines guten Bekannten, der den ganzen abend schon Komplimente und Spässchen mit mir gemacht hat.
Wohlgemerkt war der sehr betrunken und hat momentan auch selbst ziemlich viele Probleme.
Ich hab deswegen auch an diesem Abend nichts dazu gesagt, mich nur irgendwann zurückgezogen.

Laut meines Freundes hätte ich ihm vor versammelter Mannschaft den Kopf waschen sollen, denn nur so hätte ich verständlich machen können, dass mir die Bemerkungen und das Verhalten des Betrunkenen nicht gefallen haben.
Mein Einwand, dass ich ihm momentan mehr Spielraum lasse, weil er eine sehr heftige Sache zu verdauen hat und solch Verhalten dann manchmal eben rauskommt, wurde von meinem Freund niedergemacht.
Kein Verständnis für andere, kein sehen von Grauzonen.
Auch ist es so, dass mit diesem Bekannten definitiv klar ist, dass da nichts ausser Freundschaft ist. Jeder andere der an diesem Abend dabei war, konnte die Reaktion meines Freundes nicht verstehen.
Da alle nur meinte "ach, das ist doch der xy, das darf man nicht so ernst nehmen, der ist momentan was anstrengend..."


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Jun 2007, 20:57 
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Power User

Registriert: 15. Mai 2007, 19:43
Beiträge: 801
Hallöchen Kruemeline!!!

Ich melde mich hier mal als Angehörige zu Wort. Hab mir nicht alle Posts durchgelesen aber hoffe, dir trotzdem helfen zu können. Erstmal herzlich Willkommen im Grenzhaus!

Ich bin die Freundin eines Borderliners und auch ich hab verdammt viel durchgemacht mit meinem Liebsten.

Ganz egal, ob Borderliner oder nicht, du solltest ihn nie mit dir machen lassen, was er will. Wenn er das einmal mitbekommt, wird er s immer wieder tun und es wird immer schlimmer. Lass nicht zu, dass er beginnt, willkürlich seine Launen an dir auszulassen. Denn dann wirst du zu seinem Spielball, was jetzt glaub ich schon der Fall ist, kann das sein?

Ich war auch in dieser Situation. Ich habe dann alles in mich reingefressen und mir selber Vorwürfe gemacht, für Dinge die ich gar nichts konnte. Ich habe angefangen, Probleme zu sehen wo keine waren. Ich hab mich selber nervlich so fertig gemacht, dass ich an einen Punkt gekommen bin, wo ich völlig am Ende war. Ich habe sogar mit R***en angefangen, als die Situation eskaliert ist.

Ich habe lange gebraucht um da wieder raus zu kommen. Und ich kann dir nur raten: Lass es nicht so weit kommen. Egal was du von dir selber hälst, dein Leben ist kostbar, und nichts und niemand ist es wert, dass du es für ihn aufgibtst! NIEMAND! Auch wenn du ihn noch so sehr liebst, du hast auch das Recht dass er für dich da ist und dir genauso viel gibt wie du ihm.

Wenn du dich durch ihn unglücklich machst, solltest du, so schwer es auch ist, die Reißleine ziehen. Denn niemand ist es wert dass du dich kaputt machst.

So. Das waren so meine Erfahrungen. In der Kurzfassung. Hoffe es hilft irgendwie.

LG
Luna

_________________
http://www.myspace.com/luna1504

Höre nie auf anzufangen. Fange nie an aufzuhören.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. Jun 2007, 07:18 
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Grünschnabel

Registriert: 19. Jun 2007, 09:10
Beiträge: 19
Hallo Luna,

ja, gestern hab ich dann versucht meine Grenzen zu setzen und es ist total eskaliert.

Ich hatte ihm extra zuvor eine lange mail geschickt um ihn vorzubereiten... Darauf ist er gar nicht eingegangen.

Stattdessen ist wegen einer Nichtigkeit wieder ein riesiger Streit ausgebrochen. Mir wurde Charakter abgesprochen und unterstellst, dass ich zu dumm wäre um richtige Aussagen zu treffen.
Ich lüge, dabei tu ich nur das was er mal von mir verlangt hat. (er wollte nicht wissen, wenn ich zu bestimmten Leuten kontakt habe. Mein Einwurf damals, dass so was immer rauskommt, ich für ehrlichkeit bin, da es sonst mehr ärger gibt, hat er als blödsinn abgetan. Ich hab seinen Wunsch respektiert...)

Seine aggressive Art des Streitens (eigentlich ist es kein MeinusAUSTAUSCH, sondern eine Mitteilung SEINER Meinung) hat mich irgendwann so hilflos und wütend gemacht. Ich kam gar nicht dazu meinen Standpunkt klar zu machen. Ich wurde direkt mundtot gemacht, alles was ich sagte war Humbug und Müll für ihn.

Irgendwann wurde ich auch wütend und dann war eh alles zu spät.
Es eskalierte, er bezeichnet mich als Charakterlos, Flittchen, Lügnerin. Stapft zur Couch, macht licht aus und lässt mich stehen...
Ich hinterher, Licht an, frag was das soll. Kommt nur eiskaltes Verhalten.
Da bin ich dann ausgetickt und hab ihm eine geknallt.

Ich bin eigentlich kein Mensch der austickt. Normalerweise bin ich in Streitigkeiten eher ruhig und versuch auf den anderen zuzugehen. Aber dieses Abblocken, dieses "Nur Meine Meinung zählt und du bist eh doof". Da könnte ich platzen.

Der Spielball bin ich wohl schon... da hast du recht.

Ich glaub seit gestern sind wir dann auch getrennt... AUch wenn nicht räumlich.
Hab die Nacht auch kaum geshclafen, weil mich das alles so verwirrt und mitnimmt.
Auch wenn ich momentan gar nicht weiss was ich empfinde. Es ist so ein Mischmasch von Wut, Trauer, Trotz, Enttäuschung, Verletzung.

Und ich frag mich, ob ich schuld bin. Ob ich mich wirklich so verhalte wie er es mir vorhält.

Gibt es eigentlich das Phänomen, dass man sich BLer unterbewusst sucht?

Ich denke mal, dass ich sicher auch meine Probleme habe. Verlustängste sind mir auch nicht fremd (würde man sich sonst auch sowas gefallen lassen), gepaart mit dem Bedürfniss Zuverlässig und für andere da zu sein. Bei Blern als Partnern ne explosive Mischung. Im normalen Umfeld eher unspekatkulär...

Ich weiss nicht, was mich heute abend zu Hause erwartet...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. Jun 2007, 07:32 
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Registriert: 7. Jul 2006, 08:47
Beiträge: 258
Ihr wohnt zusammen - gemeinsame Wohnung - oder hab ich da was falsch verstanden?

Also, wie das im Moment bei euch abläuft, sehe ich echt schwarz, ehrlich - zumal die Beziehung noch so jung ist und es jetzt schon solche krassen Ausmaße annimmt. Ja, vielleicht solltest du dir wirklich Gedanken machen, warum du dir eine solche Behandlung gefallen lässt. :? Mit Gutmütigkeit/Toleranz hat das fürchte ich, weniger zu tun. :|


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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. Jun 2007, 08:13 
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Grünschnabel

Registriert: 19. Jun 2007, 09:10
Beiträge: 19
Keine gemeinsame Wohnung. Ist nur zeitweise so, dass er bei mir wohnt.

Dorkas, ich lass mir nicht immer alles gefallen.
Nur konnte ich seine Sichtweise oder die Probleme durchaus verstehen, seine weitere Handlungsweise, wie er damit umgeht jedoch nicht.

Um es mal vereinfacht zu sagen.

Ich bestell mir ein Eis, und denk dabei nicht an ihn. Reiner Hohlkopf, der da gerade nicht mitdenkt. Keine böse Absicht, nichts.
Aber bei ihm kommt es so an, das sich rücksichtlos bin und seine Bedürfnisse ignoriere.
Hm, denk ich drüber nach, wäre ich im umgekehrte Fall vielleicht auch eingeschnappt, würd mich beklagen, warum er mir nicht auch ein Eis gekauft hat. Aber damit wäre es bei mir erledigt.
Kurzes Maulen, Sache gegessen.

Er analysiert jetzt aber mein Verhalten. Setzt Zusammenhänge, sagt ich bin so weil ich egoistisch bin, unsensibel, weil ich nicht an ihn denke. Mir alles andere wichtiger ist.
Ich gebe zu, dass es so bei ihm angekommen sein mag, ich im Gegenzug wohl auch sauer gewesen wäre. Bekunde aber, dass es keine böse Absicht war, sondern einfach Gedankenlosigkeit. Und will veruschen mich zu bessern, mehr darauf zu achten.

Passiert später etwas ähnliches wie, dass ich vergesse ihn anzurufen, obwohl ich es zugesagt hatte. Angenommen, weil ich auf der Arbeit gerade vor Stress untergehe und es einfach total verschwitzt habe. Bzw erst Stunden später anrufe.
Dann wird das verbunden mit dem vergessenen Eis.

Und darauf dann: Siehst du, ich hab dir da schon gesagt, dass du rükcsichtslos bist und du wolltest mehr darauf achten und tust henau das selbe wieder.
Du lernst nicht dazu. Du bist dumm weil du mir sachen zusagst und sie nicht hälst. Immer wieder tust du das selbe, obwohl du weisst, dass es mir nicht gefällt.

Ja, wie reagier ich jetzt darauf?
Sage ich: Deine Reaktion finde ich überzogen und das beides ist doch nicht im Zusammenhang. Ich hatte ide und die Gründe.
Blockt er ab: Sind alles Ausreden, ich bin gemein zu ihm und er nimmt doch immer so rücksicht auf mich.
Geb ich ihm aber recht, dann ist erstmal ruhe. Nur den Nachsatz, dass ich zwar seine Sichtweise verstehe, für mich der Zusammenhang so aber nicht vorhanden ist. Und ich seine Reaktion zu heftig finde, kommt gar nicht mehr bei ihm an. Ich habs ja mit diesem Verstehen, Mitfühlen, Wahrheit versucht.
Er sieht nur, dass ich ihm recht gebe und mein Verhalten nicht in Ordnung ist.

Mag sein, dass es zu Ende ist.
Trotzdem neige ich dazu aus Beziehungen lernen zu wollen. Auch weil immer zwei zum scheitern dazu gehören. Dessen bin ich mir wohl bewusst.

Aber jeder Mensch hat so seine Schwachstellen. Gerade heutzutage und wenn man nicht ganz verlustfrei in den letzten Jahren durch die Welt ging.
Trotzdem schätze ich mich nicht als Mensch ein, der zu behandeln wäre.

Ja, wenn ein MEnsch in meinem Herzen ist, brauchts viel bis ich ihn ausm Leben kicke. Aber der Zeitpunkt kommt.
Ist es jetzt also verwerflich, wenn man auch mal länger durchhält um einer Verliebtheit ne Chance zu geben?

Nur hab ich nicht gelernt damit umzugehen, wenn ein Partner direkt sagt: Ich habe eine Persönlichkeitsstörung (er sagt nicht Borderline, fühlt sich wohl auch nicht als BLer, die diagnose der PS ist auch vom Arzt).

Ich hab mich wohl zu spät damit beschäftigt, denn erst seit ein paar Tagen entdecke ich unsere Verhaltensmuster.
Und sehe die Spirale die sich entwickelt hat.

Wenn man mittendrin steckt, entwickelt sich das leider ohne dass man es erstmal selber so richtig einschätzen kann.
Ich war viel zu beschäftigt das alles verstehen zu wollen.
Persönlichkeitsstörung, sein Verhalten, was tue ich jetzt, wie verhalte ich mich. ist es richtig wenn ich mich distanziere wenn er mich verletzt.

Ja, da gingen tausend Fragen durch den kopf und ich hab mich erstmal zurückgenommen...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. Jun 2007, 09:24 
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Registriert: 7. Jul 2006, 08:47
Beiträge: 258
Tja, das Problem ist folgendes: Du kannst es im Grunde NIE "richtig" machen, egal, wieviel du Rücksicht nimmst und versuchst, es ihm "recht" zu machen. Er wird immer wieder etwas "finden" oder förmlich danach "stochern", dass sein inneres "Bild" des Argwohns/Misstrauen bestätigt wird und er dann wieder sagen kann: "Ha, siehste, wusste ich doch, du bist so und so!" Leider neigen Angehörige immer wieder dazu, sich dann förmlich für den anderen zu verbiegen, sich auf einen Eiertanz zu begeben und werden immer unsicherer, weil es trotzdem nicht hinhaut, egal, was sie tun und der Partner immer noch unzufrieden ist. Dies ist ein Fass ohne Boden. Die zahlreichen Bedürfnisse des anderen können sie nicht erfüllen, das ist unmöglich und eine Beziehung ist auch nicht dazu da, die Bedürfnisse des anderen zu erfüllen und so zu sein, wie der andere es sich vorstellt, dem Bild des anderen zu entsprechen. Eine Beziehung ist ein Geben, Nehmen und Ergänzen, aber keine "Umerziehung" des Partners.
Der Angehörige kann nur eines tun: Bei SICH bleiben und so zu reagieren lernen, wie es für IHN am besten ist, unabhängig von der Reaktion des anderen, sprich, sich nicht von den wechselnden Reaktionen des anderen abhängig machen.
Nein, sicher ist es nicht richtig, sofort bei Differenzen das Handtuch zu schmeißen, aber wenn der Partner mich andauernd oder permanent abwertet, dann frage ich mich: Was erwartest du, wenn du es aushälst? Dass er sich ändert, wenn du nur lange genug wartest und ihn mit Liebe und Verständnis überschüttest? Die ist nämlich ein Trugschluss...

Ich sehe höchstens eine Chance (wenn es denn weitergehen soll), wenn er sich in Therapie begibt und ernsthaft gewillt ist, an sich zu arbeiten. Zudem, wenn du lernst, mehr auf dich zu achten und unabhängiger von ihm und seinen Reaktionen zu werden.


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 Betreff des Beitrags:
Ungelesener BeitragVerfasst: 20. Jun 2007, 10:43 
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Grünschnabel

Registriert: 19. Jun 2007, 09:10
Beiträge: 19
Es ist nie zu spät sich auf sich zu besinnen ;-)
Das hab ich getan, wir sind explodiert, da leider das selbst besinnen noch nicht beinhaltet, dass man die Reaktion des anderen deeskalieren kann....

Was jetzt passiert liegt gerade nicht in meiner Hand.
Ich hab ihm schriftlich (so behalten wir beide erstmal die Ruhe und haben zeit nachzudenken) meinen Standpunkt mitgeteilt.
Ihm aufgezeigt wo sein Verhalten zu weit ging. Auch mit Referenz was er von mir erwartet wie ich mich ihm gegenüber zu verhalten habe.

Ja, und jetzt schaun wir mal.

Ich bin an dem Punkt, wo ich ihm den Ball zuspiele, weil ich nicht mehr weiter mich im Kreis drehen will.

Das mit dem Eiertanz habe ich jetzt auch erkannt.
Ich hab aus schlechtem Gewissen zu lange den Mund gehalten.


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 Betreff des Beitrags:
Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Jun 2007, 16:51 
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Grünschnabel

Registriert: 19. Jun 2007, 09:10
Beiträge: 19
Update:

wir reden...
Zum ersten mal spricht er darüber was seine Symptome sind.
Wenn auch eher widerwillig.

Aber nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich grosse schwierigkeiten habe mit ihm umzugehen aufgrund seiner Aggressivität und seinen vielen Angriffen, kam dann mal etwas.

Momentan sind wir beim Stand, dass wir ganz vorsichtig reden, reden, reden.

Ich muss nur immer höllisch aufpassen, wenn er wieder zum Apostel wird und mir sämtliche "Verfehlungen" vorhält.
Da richtig zu reagieren ist nicht einfach.

Aber dadurch, dass ich für mich selbst Grenzen gesetzt habe, bin ich ruhiger und nicht so verletzt bei seinen Angriffen. Damit kann ich dem besser begegnen.

Ich bin selbst gespannt wie es weitergeht


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Jun 2007, 22:18 
Hallo Kruemeline!
Hoffe, es ist o.k., dass ich mich einmische! Habe deinen Thread erst jetzt entdeckt.....
Erst einmal:Freut mich, dass ihr die Ruhe gefunden habt euch zum ruhig reden zusammen zu setzen!
Ich find' es klasse, dass du ihm den Ball zugespielt hast. Ich bin durch meinen Umgang mit einem BL-Freund mit ähnlichen Attitüden zu der Überzeugung gelangt, dass es das Beste ist, im Falle ständig andauernder Vorhaltungen und Belehrungen dazu überzugehen, dem Anderen die Chance zu geben, sich zu überlegen, was eigentlich seiner Meinung nach für ihn das Problem ist und er für Lösungsvorschläge hat-um dann auch selbst zum Wort zu kommen und das Gleiche tun zu können. Ziel: verständnis für die Gefühlswelt des Anderen und ein Kompromiss, (der beiden Seiten den Wind aus dem Segel des ewigen Gemeckers nimmt,) denn schließlich-um auf euch zurück zu kommen, geht es nicht nur um seine sondern auch um deine Bedürfnisse.
Dass du Distanz suchst, wenn er dich verletzt, ist ebenfalls richtig. Eine Beziehung sollte nicht dafür dasein, dass lediglich auf die Emotionen des Einen eingegangen wird und der Andere die eigenen missachtet. Wie Dorkas schon die Alltags-Weisheit zitierte (@Dorkas:ist nicht böse gemeint!Hast ja recht damit!): Eine Beziehung sollte aus Geben und Nehmen bestehen, und wenn er schon angibt eine PS zu haben, dann ist es nicht nur an dir als partnerin, dich damit auseinander zu setzen, sondern vor allem an ihm!!!!- Und nebenbei: BL ist noch lange keine Entschuldigung für Ignoranz oder Herrschsucht!!!!!!!Ich finde es ja toll, dass du trotz aller Schwierigkeiten bemüht bist, "der verliebtheit eine Chance zu geben", nur musst du echt auf dich aufpassen. Bisher scheint dein Freund, ausgehend von deinen beiträgen, ja den Zwang gehabt zu haben, Liebe zu erzwingen. Ein vielfaches Problem in BL-Beziehungen ist ja, das berühmte Schwarz-Weiß-Denken, von dem du sicherlich beriets gehört hast. Wie in allen Beziehungen kommt es auch hier in der Anfangsphase zu verherrlichungen. Man glaubt in dem Partner die Erfüllung aller Wünsche gefunden zu haben. Bloß kann das bei Bl bald kippen. Nicht wenige der Erkrankten haben starke Probleme mit der entgegengebrachten Liebe ("ich liebe dich so wie du bist, du bist wertvoll") umzugehen (haben vielfach in der Kindheit eher das Gegenteil erfahren). Und wie das so oft der Fall ist, müssen die Phasen der Ablehnung auch in späteren beziehungen wiederholt werden (alte Muster, Projizierungen...). Derartiges, also die Erfahrung der Ablehnung durch den geliebten menschen, wird immer wieder (Inszenierungszwang)provoziert durch Verhaltensweisen wie jene, die du schilderst. Die eigentliche Tragödie liegt also darin, dass sie selbst dafür sorgen, dass der/die Geliebte sich irgendwann gegen sie wendet, sie bestätigt in ihrem Glauben von niemandem geliebt werden zu können usw. Um es gleich zu sagen: danach kommt meist eine neuerliche Phase des Idealisierens (aus Angst, den Anderen zu verlieren), deshalb spricht man auch häufig in diesem Zusammenhang von stabil-instabilen Beziehungen.
Doch nun zu deinen Fragen: 1. Gibt es eigentlich das Phänomen, dass man sich BLer unterbewusst sucht?- Ich glaub, man kann da nicht pauschalisieren, aber in der Literatur findet sich oft die Aussage, dass Bl, weil sie oft bestimmte Entwicklingsstufen nicht durchgemacht haben, nicht wirklich autonom sind und daher (wohl aber auch wegen ihrer Ausstrahlung eines versteckten Leids) besonders Menschen mit Beschützerinstinkt, dem berühmten helfersyndrom ansprechen, weshalb es meist abhängige Beziehungen sind.
2. Was kannst du machen? - das ist die schwierigere Frage. ich denke, mit dem bei-dir-bleiben und dem Klären eurer unterschiedlichen gefühlswelten bist du schon ganz gut dabei. Allerdings wäre es für dich wohl ganz sinnvoll zu hinterfragen, was dein Anteil andieser Beziehung ist (bist du der Helfer? und wenn ja, willst du das weiterhin sein? was brauchst DU? und was könnte an deinem verhalten zu eurer bisherigen Dynamik beigetragen haben?) und für deinen Freund widerum gut, wenn auch er sich mal mit sich selbst auseinandersetzt, bzw. sogar eine Therapie macht....
So, mehr Gesülze will mir nicht einfallen. Ich hoffe, es war o.k., dass ich mich an dich gerichtet habe!
Ich drücke dir ganz doll die Daumen, dass die für dich bestmögliche Wendung eintrifft!!!!

L.G.
Portaluce


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 Betreff des Beitrags:
Ungelesener BeitragVerfasst: 23. Jun 2007, 16:40 
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Grünschnabel

Registriert: 19. Jun 2007, 09:10
Beiträge: 19
@portaluce

Einmischen ist immer kay ;) dafür sind so internetthreads doch da...

So langsam hab ich das Gefühl, dass mein Partner und ich beide Bl haben. Oder besser gesagt, jeder von uns hat da so ein paar "Symptome".

ich ne Verlustangst und doch tue ich mir schwer Gefühle zu zeigen. Verlange aber im gegenzug, dass der andere mir eindeutig seine Gefühle zeigt.
Und er mit seiner Distanziertheit, seinem Engegefühl und der Aggressivität im Streiten.
Ist ne sehr schwierige Mischung, weil wir uns damit quasi immer gegenseitig hochpuschen.
Ist er distanziert, denke ich wieder "klar, der will nicht wirklich, dann musst du auch nicht".
Dabei ist er vielleicht so, weil ich schon vorher kalt oder rücksichtlos rüberkam.

Irgendwie ist mir in den letzten Tagen, durch das beschäftigen mit BL, so einiges an meinem Verhalten klar geworden.

Joah... ätzend, wenn man feststellt, dass man nicht unfehlbar ist ;)

Und ich find mich hier oft in irgendwelchen Beschreibungen wieder. Nicht im ganzen, aber ich hab auch schon immer viel über mich nachgedacht und mich irgendwie immer anders gefühlt. Fand alle um mich oft rücksichtlos und hatte das Gefühl, dass keiner sich wirklich aus mr was macht.
Freundschaft, Liebe, alles bedeutet ich muss was tun dafür. Keiner mag mich nur weil ich bin wie ich bin, sonern ich muss funktionieren... keine Schwäche zeigen, organisieren, unterhalten etc.pp.

Vielleicht bilde ich mir das auch alles ein...

Irgendwie schon seltsam, ich fang an und denke, mein Partner ist Bler und über Bücher und hier lesen finde ich dann vieles vn meinem Verhalten wieder.


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